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    Archiv: 2020



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    Farbenlehre

    Ein Mitmensch von uraltem Adel
    mit blauem und ohne Tadel,
    der eh‘ eine Bürgersfrau,
    ihr Blut war rot, kein bisschen blau.
    Bald kam ein Kind, es war ein Bub,
    in ihm mischt sich ihr beider Blut,
    aus Blau und Rot, da wurde keck,
    laut Farbenlehre – Violett!

    Angeber

    Ein Mitmensch wollte Bungee springen,
    noch taten Angst mit Mut stark ringen,
    von unten sah’s so einfach aus,
    doch als er oben stand – welch‘ Graus!
    Sein Magen drehte sich im Kreis
    und das war kreideweiß.
    Doch war’s zu spät, man schubst ihn runter,
    beim Fallen wurd‘ er richtig munter,
    schrie angstvoll auf, die Hosen voll … ,
    gab später an: Der Sprung war toll!

    Der erste Novemberschnee Sonnenstrahlen blitzen, grell, durch das schneebedeckte Holz. Eiseskälte überall. Schlitten, Skier, Kinderstolz. (c) Olaf Lüken

    Der erste Novemberschnee Sonnenstrahlen blitzen, grell, durch das schneebedeckte Holz. Eiseskälte überall. Schlitten, Skier, Kinderstolz. (c)

    Sonnenstrahlen blitzen, grell,
    durch das schneebedeckte Holz.
    Eiseskälte überall.
    Schlitten, Skier, Kinderstolz.

    (c) Olaf Lüken (Oktober 2020)

    Whatever you´re doing todaym so it with all the confidence of a four year old in a batman t-shirt.

    Whatever you´re doing todaym so it with all the confidence of a four year old in a batman t-shirt.

    Formel 1

    Ein Mitmensch rast im Rennauto
    auf einer Piste flott und froh,
    bei Tempo dreihundertundzehn
    fand er das Leben wunderschön.
    Er führt im Feld, will Sieger werden,
    wär‘ dann der Glücklichste auf Erden.
    Kurz vor dem Ziel, die Menge johlte,
    ein Reifen links ihn überholte.
    Das war das Letzte, was er sah;
    im fährt man wunderbar.

    Ferkeleien

    Ein Mitmensch hielt sich froh ein Schwein
    in seinem Haus, s’war stubenrein,
    mit Hängebauch und schlappen Ohren,
    es hörte auf den Namen Loren.
    Es folgt‘ dem Herrn auf Schritt und Tritt,
    und kam sogar aufs Klo treu mit,
    die dort gefiel’n ihm sehr,
    das zu versteh’n, fiel Herrchen schwer.
    Es tobt im Garten, drehte Runden,
    doch eines Tages war’s verschwunden,
    die Trauer, die war riesengroß,
    die Suche blieb ergebnislos.
    Dann nach vier Tagen kehrt es heim,
    es fand den Weg von ganz allein
    und grunzt zufrieden wie zuvor,
    das Herrchen kraulte sanft sein Ohr.
    Die Zeit verging, dann wurd‘ es klar,
    wo’s Loreschwein geblieben war.
    Sie warf des Nachts zwei Dutzend kleine,
    ganz süße rosa Ferkelschweine.

    Heiratswunsch Ein Mitmensch inseriert per Zeitung: „Ich wünsch’ ein Weib mir zur Erheit’rung.“ Wie staunte er, als mancher Mann bot ihm umsonst die seine an, und einer fügt großzügig bei drei Kinder von ihm, frank und frei. Hans Harress

    Heiratswunsch

    Ein Mitmensch inseriert per Zeitung:
    „Ich wünsch‘ ein Weib mir zur Erheit’rung.“
    Wie staunte er, als mancher Mann
    bot ihm umsonst die seine an,
    und einer fügt großzügig bei
    drei Kinder von ihm, frank und frei.

    Mückenspiel Ein Mitmensch legte schlafen sich, dreht sich herum, knipst aus das Licht. Gerade als ein Traum begann, summt ein Mücke dicht heran, die ganze Nacht ging das so weiter, früh morgens war er ein Gereizter, Hans Harress

    Mückenspiel

    Ein Mitmensch legte schlafen sich,
    dreht sich herum, knipst aus das .
    Gerade als ein Traum begann,
    summt ein Mücke dicht heran,
    die ganze Nacht ging das so weiter,
    früh morgens war er ein Gereizter,

    Lob ist leichter zu erlangen als zu erhalten. Deutsches Sprichwort

    ist leichter zu erlangen als zu erhalten.
    Deutsches Sprichwort

    Ich bin doch auch nur ein Mädchen, das vor einem Salat sitzt und ihn bittet, ein Donut zu sein.

    Ich bin doch auch nur ein , das vor einem Salat sitzt und ihn bittet, ein Donut zu sein.

    Langeweile (Ein Corona Gedicht von Olaf Lüken)

    Es zieht der grau dahin,
    über der Häuser einsame Dächer.
    Durch Corona ich gebunden bin,
    dunkelnass sind die Gemächer.

    Lustlos schau‘ ich zum Bildschirm,
    erkenne weder Sinn noch Zweck,
    zermarter mir Groß- und Kleinhirn,
    und drücke auf AUS ! und weg !

    Selbst die . Dort.
    Still und starr vergreist der Fluss.
    Unruhe treibt mich aus dem Ort.
    100 Jahre alt ! Mein letzter .

    Mich lähmt die innere Wüstenei.
    Das kommt. Mit einem Schrei.

    (Oktober 2020)

    Der eingebildet Kranke

    Ein alter Frosch sitzt nachdenklich mir zu Füßen:
    „Dein Haar ergraut“, quakt er mich an:
    „Ich . Grauer lässt uns beide grüßen.“
    Der Abend dunkelt. Die Nacht schleicht sich heran.

    Regentropfen prasselnd an die Fenster klopfen.
    Nah dem Teich sitzt eine illustre Krötenschar,
    unken mir zu, dass früher alles viel besser war.
    Ich sehe von den Dächern tropfen.

    Vorm spricht mich an mein graues Haar:
    „Herrchen ? wirst du uns überhaupt gewahr ?
    „Ja, graue Haare, ich sehe euch im Spiegel.
    Ich verspreche es, mit Brief und Siegel.

    Der Spiegel: „Wenn du mich hast im Blick,
    wie lange willst du Träger grauer Haare sein ?
    Deine Haare sind nicht frei von Schick,
    doch leiten sie die letzten Lebensjahre ein.

    Mein graues Haar sah ich vorm Spiegel.
    Das Glas zersplitterte. Es war ein Ziegel.

    (c) (Oktober 2020)




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