Archiv: 2020
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Ein Mitmensch, ein gescheiter Mann,
fing grad sein Drittstudium an,
der Dr.Dr. reicht ihm nicht,
ein dritter Doktor, das war Pflicht,
dann will er noch Professor werden,
das war sein höchstes Ziel auf Erden.
Er schaffte es mit 40 Jahren,
galt nun als wirklich hocherfahren,
zumindest in der Theorie,
wie manches andere Genie.
Jetzt wollte er nach dem Studieren
sein Wissen endlich ausprobieren
und suchte Arbeit überall,
doch war’s ein hoffnungsloser Fall.
Es wollte niemand Forscher haben,
erst recht nicht derart alte Knaben.
Nun gammelt arbeitslos er rum,
für Handarbeit war er zu dumm.
Da fuhr er Taxi in der Stadt
und freut sich, dass er Arbeit hat.
Nicht immer hilft die Theorie,
selbst wenn man gilt als ein Genie.
Ein Mitmensch kam nicht in den Schlaf
und zählt verzweifelt Schaf um Schaf.
Als er die viertausend erreichte,
da zeigt der Himmel erste Bleiche,
die Turmuhr schlug die Fünf laut an
und immer noch kein Schlaf ihm kam.
Unausgeschlafen und nicht froh
ging mürrisch er in sein Büro.
Kaum setzte der Betrieb dort ein,
schlief übermüdet er fest ein,
nicht zum Erstaunen der Kollegen,
man weiß, Büroschlaf ist ein Segen.
Es gibt Menschen, die passieren einfach so. Darauf kannst du dich nicht vorbereiten …
Ein Mitmensch schrie ganz laut: Hurrah
als Babs ihm sagt, er würd‘ Papa,
sofort erzählt er’s allenthalben
und stolz kassiert er Beifallsalven,
nun erst kam er als Mann sich vor,
ein Mann ohn‘ Erbe ist ein Tor!
Sein Sohn, der wird Karl Gustav heißen,
mit ihm will er die Welt bereisen,
ihm alles zeigen, nah und fern
und machen ihn zu einem Herrn,
der später den Betrieb wird führen,
die Produktion von Fenster, Türen.
Vor lauter Stolz und Freude auch,
da tätigt er nun Kauf um Kauf.
Als erstes eine Eisenbahn,
dann kamen Fuß- und Handball dran,
ein Schachspiel auch und Boxhandschuhe
und ein Computer für die Schule.
Ein Zimmer voll kauft er noch ein,
sein Sohn, der sollte glücklich sein.
Im neunten Monat war’s soweit,
für die Geburt war man bereit.
Er drückt nervös im Krankenhaus
die zwölfte Zigarette aus,
als endlich kam der Arzt zu ihm
und sagte leis‘, es sei nicht schlimm,
denn Zwillinge, die gäb‘ es oft,
wenn manches Mal auch unverhofft,
doch seine Mädchen wär’n entzückend, …
das konnt‘ den Vater nicht beglücken,
denn er wollt‘ einen Sohn nur haben,
warum nur Frauen stets versagen …?!
Empfindlichkeiten
„Als die Laus
über die
Leber lief,
fragte die
beleidigte
Leber (wurst):
Was habe ich
dir getan ?
Die Laus:
Wäre ich nicht,
wärest du nicht.“
(c) Olaf Lüken (04.11.2020)
In der Küche haben alle Zutaten nach Frische geduftet.
Für ein leckeres Essen hat sie ohne Mütze geschuftet.e
Karolas Rouladen waren gespickt, mit feinstem Senf eingepackt,
die edlen Kräuter mit viel Liebe zum Detail kleingehackt.
Soßen waren ihr wichtig und wurden ständig abgeschmeckt.
Die Mengen an Speck, Zwiebeln und Gurken jedes Mal durchgecheckt.
Es köchelte, schmorte, brutzelte und garte – oft stundenlang.
Der Tante Kochkunst gilt mein ewiger Lobgesang.
(c) Olaf Lüken (November 2020)
Knoblauch stärkt, Venen, Hirn und Gelenke.
Gibt dir bis ins hohe Alter Kraft.
5000 Jahre alt, aus ’ner iranischen Senke,
Hast du es in uns’re Gefilde geschafft.
Knoblauch und Lauch sind gut fürs Blut,
Sind lecker auf Pizza und Braten.
Gesund ist was stinkt. Sei auf der Hut,
Vor geschmorten Fleischtomaten.
Knoblauchwürze steigert den Genuss.
Hast im Bus immer einen freien Sitz,
Ob Mundgeruch oder strenger Pups.
Du bleibst gesund, ein Mensch mit Grips.
Ich rate zu Röstbrot mit Knoblauchcreme,
Das ist bei uns Familienbrauch,
Knoblauch hält unser Leben angenehm.
Gesund ist Knoblauch auch für den Bauch.
(c) Olaf Lüken (09.11.2020)
Großmutter backt eine feine Torte.
Beim Überreichen spricht sie die Worte:
Zum Geburtstag wünsche ich alles Glück.
Nimm dir gleich das beste Stück.
Dann gibt es beim Verteilen,
kein Ringen und kein Keilen.
Junge, ich mache keine großen Worte.
Hier ist deine Lieblingstorte.
Mit Zuckerguss etwas aufgeschönt,
mit süßer Sahne den Rand gekrönt.
Du wirst sehr schnell erkennen,
dass Lichter auf der Torte brennen.
Eine Kerze pro Jahr deines Lebens.
Jahre des Nehmens und Gebens.
Denk dran, die Kerzen auszupusten,
ohne die Gäste gleich anzuhusten.
Verschaffe allen, Stück für Stück,
ein richtig großes Gaumenglück.
Gesundheit, Frohsinn und viele Kerzen,
das wünsch‘ ich dir von ganzen Herzen.
(c) Olaf Lüken (11.11.2020)
Tod eines Hundes
Für ein gelungenes Kunststück dankte er dir.
Mit Glanz in den Augen schaute er zu mir auf.
Gestorben ist unser liebes Hundetier.
Wir bestimmten Tobis Leben und Lebenslauf.
In guten, aber auch in schlechten Zeiten,
wollte Tobi in unserer Nähe sein,
sein Sinnen galt uns Freude zu bereiten,
er liebte es, Kumpel und Begleiter zu sein.
Das Band der Liebe hat der Tod durchschnitten.
Du warst uns ein unersetzlicher Freund.
Deine Treue zu uns bleibt unbestritten.
Tobis, von uns geliebt, niemandes Feind.
(c) Olaf Lüken (10.11.2020)
Raser
Eine Geistestat war das Rad,
bis ein Raser aufs Pedahl trat.
Dickes Auto sucht fettes Ego,
alles and’re nennt er „Lego“.
Raser sind immer kompetent,
lärmverliebt und stets potent.
Sie sind ps-geile Protzer
und stylische Lackaufmotzer.
Sie wollen posen und rasen,
sind tachogeil in allen Phasen.
Der Motor jauchzt, wird hochgestimmt.
Konkurrenten gehören alle vertrimmt.
GPS hier, lauter Auspuff da,
träumt von Route „66“, USA.
Sein Spoilerflügel braucht ein Heck,
die Umwelt ihn am Arsche leck !
Raser sind nur selten nett,
sie steh’n im Wachsfigurenkabinett.
Ihr Fahrverhalten: Dumm, dreist, stur,
von Fahrverständnis keine Spur.
Rasers Wille: Ich geb‘ Gummi.
Liebe Grüße – auch an Schummi.
Die Raser haben niemals Zeit.
Es wartet auf sie – die Ewigkeit.
(c) Olaf Lüken (12.11.2020)
Wer andere besiegen will,
muß sich erst selbst besiegen.
Wer andere beurteilen will,
muß sich erst selbst beurteilen.
Wer andere erkennen will,
muß sich erst selbst erkennen.
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