Archiv: November 2020
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Ich kenne ein ostfälisches Städtchen.
Dort komme ich nur selten hin.
Hier lebte ein schönes Mädchen,
das geht mir nicht aus dem Sinn.
Vor 50 Jahren:
Du hattest so strahlende Augen,
ein festes brünettes Haar.
Im Traume tat ich dich hundertmal rauben,
zart dein Mund, die Gestalt ? Wunderbar.
Dein Antlitz zierte eine hübsche Nase.
Lächeltest du sanft, war ich sogleich berückt.
Meine Sinne schwankten – Phase für Phase -,
waren mal verdreht, verknallt, auch mal verrückt.
„O, sieh mich an, und geh‘ nicht weg,
du Sonnenlicht und Lebenszweck !
Hör mir zu, bleib bitte stehn !
Ich möchte dir in die Augen sehn.“
„Dein Strahlen macht hell, selbst die Hölle.
Du, ein vom Himmel gesandtes Geschöpf.
Meine Grenze war der Türe Schwelle.
Du, die Zierde eines jeden Gehöfts.“
„Ich sehe dich in tausend Bildern,
du lässt mich wachsen, wie einen Eichenbaum.
Meine Gefühle, ich kann sie kaum schildern,
du des Paradieses sinnlichster Traum.“
Wir fuhren zu einem Kochkunsttempel,
durchs schneiende Bad Lippspringe.
Der Maitre zelebrierte seinen Stempel.
Das Essen war lecker und wir bester Dinge.
Es jauchzte meine junge Seele,
mein Herz wurde groß und weit.
Tiefe Freude, die ich nicht verhehle,
du schönes Juwel für alle Zeit.
Vorgestern:
Plötzlich wurde ich im Traum geweckt.
Mein Wecker hatte mich aufgeschreckt.
Von dir bleibt mir ein Erinnerungsbild.
Ich bin jetzt alt, leise und mild.
(c) Olaf Lüken (November 2020)
Ich steh‘ am See und werfe schnell einen Stein,
damit er hüpfe, springe und dann im Wasser unterginge.
Der Stein flitzt, tanzt, wendet sich, ganz allein
und zeichnet die hübschesten Wellenringe.
Ich stehe am Ufer, wieder allein,
sehe zu dem schönen Wasserspiele.
Mein Wunsch: Ich wäre dieser Stein,
der so galant gleitend auf die Fläche fiele.
Ich werfe. Der Stein sinkt auf den Grund hinab
und findet in der Tiefe sein nasses Grab.
(c) Olaf Lüken (November 2020)
Ein Mitmensch hatte großen Durst
nach dem Verzehr von reichlich Wurst,
die ziemlich stark gesalzen war,
drum eilte er zu seiner Bar.
Er tankte tüchtig und sehr viel,
den Durst zu löschen war sein Ziel.
Die Kneipe lag direkt am Hafen,
wo Seeleute sich gerne trafen.
Er trank bald Brüderschaft vor Ort,
man nahm ihn trunken mit an Bord.
Auf hoher See wurd‘ er erst wach,
das Schiff hat ihn weit ‘rum gebracht.
Zwei Jahre drauf kehrt er erst heim,
das fand sein Weib doch sehr gemein.
Ein Mitmensch wollte Bungee springen,
noch taten Angst mit Mut stark ringen,
von unten sah’s so einfach aus,
doch als er oben stand – welch‘ Graus!
Sein Magen drehte sich im Kreis
und das Gesicht war kreideweiß.
Doch war’s zu spät, man schubst ihn runter,
beim Fallen wurd‘ er richtig munter,
schrie angstvoll auf, die Hosen voll … ,
gab später an: Der Sprung war toll!
Der erste Novemberschnee Sonnenstrahlen blitzen, grell, durch das schneebedeckte Holz. Eiseskälte überall. Schlitten, Skier, Kinderstolz. (c) Olaf Lüken
Sonnenstrahlen blitzen, grell,
durch das schneebedeckte Holz.
Eiseskälte überall.
Schlitten, Skier, Kinderstolz.
(c) Olaf Lüken (Oktober 2020)
Whatever you´re doing todaym so it with all the confidence of a four year old in a batman t-shirt.
Ein Mitmensch rast im Rennauto
auf einer Piste flott und froh,
bei Tempo dreihundertundzehn
fand er das Leben wunderschön.
Er führt im Feld, will Sieger werden,
wär‘ dann der Glücklichste auf Erden.
Kurz vor dem Ziel, die Menge johlte,
ein Reifen links ihn überholte.
Das war das Letzte, was er sah;
im Himmel fährt man wunderbar.
Ein Mitmensch hielt sich froh ein Schwein
in seinem Haus, s’war stubenrein,
mit Hängebauch und schlappen Ohren,
es hörte auf den Namen Loren.
Es folgt‘ dem Herrn auf Schritt und Tritt,
und kam sogar aufs Klo treu mit,
die Düfte dort gefiel’n ihm sehr,
das zu versteh’n, fiel Herrchen schwer.
Es tobt im Garten, drehte Runden,
doch eines Tages war’s verschwunden,
die Trauer, die war riesengroß,
die Suche blieb ergebnislos.
Dann nach vier Tagen kehrt es heim,
es fand den Weg von ganz allein
und grunzt zufrieden wie zuvor,
das Herrchen kraulte sanft sein Ohr.
Die Zeit verging, dann wurd‘ es klar,
wo’s Loreschwein geblieben war.
Sie warf des Nachts zwei Dutzend kleine,
ganz süße rosa Ferkelschweine.
Heiratswunsch
Ein Mitmensch inseriert per Zeitung:
„Ich wünsch‘ ein Weib mir zur Erheit’rung.“
Wie staunte er, als mancher Mann
bot ihm umsonst die seine an,
und einer fügt großzügig bei
drei Kinder von ihm, frank und frei.
Mückenspiel
Ein Mitmensch legte schlafen sich,
dreht sich herum, knipst aus das Licht.
Gerade als ein Traum begann,
summt ein Mücke dicht heran,
die ganze Nacht ging das so weiter,
früh morgens war er ein Gereizter,
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