Ich bin jemand, der viel unternehmen möchte, gefangen im Körper von jemandem, der viel schlafen möchte.
Neues vom: Freitag, 13. November 2020
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Ein Mitmensch, ein Theaterfreund,
kein Stück von Goethe je versäumt.
Heut‘ spielt man Faust, den ersten Teil,
für ihn das große Seelenheil.
Er kennt ihn in- und auswendig,
drum spricht den Text er leise mit,
dabei vergisst er Raum und Zeit,
und als Mephisto lautstark schreit,
da geh’n die Gäule mit ihm durch,
er springt rasch auf, und ohne Furcht
brüllt er den Text mit lauter Stimm‘ … ,
das wurde peinlich und auch schlimm,
denn als der Teufel längst schon schweigt,
der Kunstfreund kräftig weiter schreit.
Die Stelle hatte man gestrichen,
was dieser Mensch zu spät begriffen.
Man soll die Kunst halt still genießen,
dann wird man and’re nicht verdrießen.
Ein Mitmensch reist nach Mexiko,
noch ist er heiter und sehr froh,
nimmt hungrig Platz im Restaurant,
wo er den Ober winkt heran,
bestellt das Nationalgericht,
das man Chilli-con-carn‘ ausspricht.
Der Koch sich an die Arbeit stürzte,
nahm extra scharfe Glutgewürze
und legte allen Ehrgeiz rein,
der Gast soll hoch zufrieden sein.
Nach ein, zwei Bissen wird der rot,
er schnappt nach Luft – das ist der Tod!
und meint, er würd‘ in Flammen steh’n,
vor Tränen kann er nichts mehr seh’n.
Die Schärfe brennt wie Höllenglut,
in sein Gesicht steigt auf das Blut,
erst nach drei Litern Flüssigkeit
ist er zu einem Wort bereit:
Ich ess‘, wie ein Kastrat er spricht,
nie mehr ein Nationalgericht!
Ein Mitmensch hatte seiner Braut
die Unschuld nachts im Sturm geraubt
und fiel alsbald in tiefen Schlaf,
was jeder Mann danach auch darf.
Doch seine Frau blieb hellwach liegen,
sie fand Geschmack an dem Vergnügen,
weckt ihren Mann auf und spricht heiter:
Mach, lieber Gatte, bitte weiter!
Schon bald wurd‘ es dem Held‘ gewiss,
dass anstrengend die Ehe ist.
Beim Wort „Gesichtsmaske“ denkt auch keiner mehr an Gurkenscheiben.
Habe gerade „Ach, da brauchs du nichts draufschreiben, man sieht ja was drin ist“ aus der Gerfriertruhe geholt und bin nun sehr gespannt, was ich heute koche.
Ein Mitmensch ging in ein Café,
bestellt sich Kaffee und Baiser,
schlägt dann die Zeitung auf mit Schwung,
da fiel das Kännchen Kaffee um,
bekleckert Anzug, Schlips und Hemd,
was er sonst nur aus Witzen kennt.
Dann macht den Grund die Zeitung klar:
Der 13. und Freitag war.
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