O, sieh die Perlen auf der Schnur,
In lichtem funkelnden Gestrahl –
Zerreiß das seidne Fädchen nur:
Die Perlen fallen allzumal!
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Archiv: Oktober 2010
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Ein Mann, der liebt, darf nicht zu blöde sein,
Abschreckend stets ist zuviel Blödigkeit!
Ein Weib, das liebt, darf nicht zu spröde sein,
Abschreckend stets ist zuviel Sprödigkeit!
Friedrich Bodenstedt
Einst reiste Meister Fuchs zu einem seiner Schwäger,
Im schwülen Sommer, über Feld;
Es hatte sich zu ihm der Ziegenbock gesellt,
Der dumm und sicher war, wie viele Hörnerträger.
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Willst du den Stolz für alle kenntlich malen,
So laß den Muth ihm aus den Augen strahlen!
Sein Blick sei Hohn: ein Trotz, der herrisch droht,
Krümm‘ ihm den Mund, färb‘ ihm die Wangen roth:
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Er stand auf seines Daches Zinnen,
Er schaute mit vergnügten Sinnen
Auf das beherrschte Samos hin.
»Dies alles ist mir unterthänig,«
Begann er zu Ägyptens König,
»Gestehe, daß ich glücklich bin.« –
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So war’s immer, mein Freund, und so wird’s bleiben: die Ohnmacht
Hat die Regel für sich, aber die Kraft den Erfolg.
Friedrich Schiller
Es wohnen zwei Brüder im Lande,
Die hausen weit und breit;
Sie haben viele Verwandte,
Zahllose in dieser Zeit.
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Ich habe eine Nachbarin
Mit guter Zung‘ und bösem Sinn.
Sie keift den ganzen Tag im Haus,
Zankt sich herum mit Mann und Maus.
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Nur die Liebe überbrückt die Kluft,
die zwischen Sein und Nichtsein droht,
dass wie gepflückter Blumenduft
doch etwas überlebt den Tod.
Friedrich von Bodenstedt
Am Himmel ist gar dunkle Nacht;
Die müden Augen zugemacht
Hat längst ein jedes Menschenkind;
Es wacht nur noch der rauhe Wind.
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Die Drossel singt, die Drossel singt
Dort drüben im Vogelbauer,
Sie kann ein Stückchen, das munter klingt,
Warum denn faßt mich ein Schauer?
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Wer nicht den tiefen Sinn des Lebens im Herzen sucht, der sucht vergebens.
Kein Geist, und sei er noch so reich, kommt einem edlen Herzen gleich.“
Friedrich von Bodenstedt
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