Grabgesang nach schweren Leiden (Gedicht von August Hermann Niemeyer)
Wir bringen weinend unsern Dank;
Wir stammeln dir den Lobgesang,
Dir, der den Retter aus der Noth
Gesendet hat, den sanften Tod.
Auf Dornen ging nach deinem Rath
Des Erdenpilgers steiler Pfad;
Durch große Trübsal hart geübt
Sah jeden Morgen er getrübt.
Schwer war der letzte Kampf und heiß;
Die Stirne deckte kalter Schweiß;
Hoch hob das Herz und zitternd sich:
Da kamst du und erbarmtest dich.
Nun ist der Leiden Kelch geleert,
Wie sanft er schläft, wie ungestört!
Ihn weckt des Weinens Stimme nicht;
Den Geist umfließt ein himmlisch Licht.
Zeuch hin in Frieden! Ew’ge Ruh
Strömt dir vom Throne Gottes zu.
Bald legen unsern Pilgerstab
Auch wir bey unsern Gräbern ab.
August Hermann Niemeyer
Für Ordnung bist du nicht zu haben ?
Für Ordnung bist du nicht zu haben?
Lass deine Eltern fluchen und denke Dir:
Wer Ordnung hält, ist bloß zu faul zum Suchen!
Autor: unbekannt
Erst wenn kein Kind
Erst wenn kein Kind,
kein Mensch mehr hungern muss,
ist unser Kampf zu Ende!
Audrey Hepburn
Frauen verwechseln
Frauen verwechseln ihre Halluzinationen
so leicht mit der Wirklichkeit.
August Strindberg
Die Kindheit ist jene herrliche Zeit
Die Kindheit ist jene herrliche Zeit,
in der man dem Bruder zum Geburtstag die Masern geschenkt hat.
Sir Peter Alexander Baron von Ustinov
Von dem großen Elefanten
Kennst du den großen Elefanten,
du weißt, den Onkel von den Tanten,
den ganz ganz großen, weißt du, der –
der immer so macht, hin und her.
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An meinen Bruder
Was Großes sich begeben,
Der Kön’ge Herrlichkeit,
Du sahsts mit freudgem Beben,
Dir wars vergönnt, zu leben
In dieser Wunderzeit.
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Wer keine Brüder hat
Wer keine Brüder hat,
hat weder Füße noch Hände.
Spanisches Sprichwort
Das ist dein Bruder!
Das ist dein Bruder! – Das ist verdolmetscht:
Er ist aus eben dem Ofen geschossen, aus dem du geschossen bist – also sei er dir heilig!
Friedrich von Schiller
Der Ungeliebte | Gedicht von August von Platen
Fänd ich doch auf irdscher Flur,
Fänd ich doch die Liebe nur,
Die ich liebend denke,
Daß in sie der irre Geist
Der sich wild durch Welten reißt,
Liebevoll versänke.
Oder nur ein teures Bild,
Das aus Himmelshöhen mild
Mir sich nieder neigte,
Auf den Pfad, von ihm erhellt,
Aufwärts aus der dunklen Welt
Meinen Flug mir zeigte!
August von Platen
Einschulungsgedicht für eine Schultüte / Zuckertüte
Dem großen Schulkind gratuliere ich sehr.
dir fällt die Schule ganz bestimmt nicht schwer.
Wer so vergnügt und immer munter ist wie du,
dem macht das Spaß, und der begreift im Nu.
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So etwas wie diese Tüte
So etwas wie diese Tüte
ist recht tröstlich fürs Gemüte.
Nimm sie mit und überleg’s:
Süßes schmeckt auch unterwegs!
Friedrich Morgenroth