Bei Empfang eines Rosenstraußes
Einsam, in meines Dichterstübchens Wänden,
Saß ich beim trauten Abenddämmerschein;
Da trat ein Büblein schüchtern zu mir ein
Und spricht mit einem Strauße in den Händen:
„Dies läßt mit bestem Gruße N. N. senden!â€
Es waren rote Rosen, hübsch und fein,
Darin versteckt manch blau Vergißnichtmein,
So schön vereint von deinen zarten Händen.
Da flammen tausend lichte Freudenstrahlen
In meinem Herzen auf – und froh bewegt
Beseh` ich mir den Strauß zu dutzendmalen.
Indessen schon der Dichter auch sich regt. –
Um nach Poeten Art dir Dank zu zahlen,
Sei dies Sonett in deine Hand gelegt!
Karl Friedrich Mezger