Durch Veranlassung
Nicht, um eitlen Ruhm mir zu erwerben,
Nahm ich je die Leier in die Hand,
Ließ sie nicht, die süßen Töne sterben,
Die das Herz zur schönen Stund‘ empfand.
Unsinn wär‘ es, für die Welt zu schreiben,
Da mir kaum mein Dorf bekannt; und nicht
Als Gewerbe werd‘ ich jemals treiben
Was so lieblich mir zum Herzen spricht.
Nur der Freundschaft Edler, Guten, eile
Ich vergnügt entgegen, und mit Dank;
Unverdient wird mir dies Glück zu Theile;
O an manchem Sommermorgen trank
Einsam ich, fast ungekannt von Allen,
Reine Wonne heiliger Natur;
Horchte Lieder sanfter Nachtigallen,
Pflückte Blümchen auf der stillen Flur.
Aber höher fühl‘ ich jede Freude
Nun; verschwistert mit der Freundschaft Glück;
Schöner blitzt die Flur im Perlenkleide
Mit der Sonne Morgenglanz zurück.
Wall‘ auch du Rosen hin durchs Leben;
Und die Freundschaft reich‘ auch dir die Hand;
Ihre Wonne müsse dich umschweben,
Dich begleiten an des Grabes Rand!
Juliane Schubert