Als einige Freunde mich besuchten
Ihr Freunde, die der Wunsch hieher geleitet,
Die junge Sängerin zu sehn,
Seht, nicht ein Haus, der Pracht zum Sitz bereitet,
Macht meinen Aufenthalt mir schön.
Ein Hüttchen nur von Holz und Stroh und Leimen,
Schützt mich vor Regen, Sturm und Schneyn;
Hier kann ich weben, kochen, kehren, reimen,
Und so mich meines Lebens freun.
Der Ziegenberg, den wir vereint bestiegen,
Auch der ist nicht mein Eigenthum;
Man ist so gut, und läßt mir das Vergnügen,
Und nimmt als Nachbar Dank und Ruhm.
Schon mahlt der Herbst die Haselsträuch‘ am Raine
Mit seinen Farben bunt und schön;
Bald wird es dort am Hügel durch die Haine
Der Birken kalt und schaurig wehn.
Doch, wenn die Freundschaft mich hinauf begleitet,
Ist selbst der Herbst nicht freudenleer;
Sie, die das Herz der Freude still erweitet,
Macht auch den Herbsttag schön und hehr,
Sie ist ein Bild vom guten Vater droben,
Der überall erfreut, beglückt;
Uns segnet dann, wenn Sturm und Weter toben,
Und wenn die Sonne sanft entzückt.
Juliane Schubert