Schlafe, süß Liebchen mein!
Mit heimlichem Sterngefunkel
Zieht still die Nacht herein,
So traulich, so leise, so dunkel;
Schlafe, süß Liebchen mein!
Tautropfen kam sachte geflossen,
Ihn tranken die Blümelein
Und haben die Augen geschlossen;
Schlafe, süß Liebchen mein!
Goldkäfer kehrte, der lose,
Bei seiner Liebsten schon ein
Und schlummert am Herzen der Rose;
Schlafe, süß Liebchen mein!
Es rauschen die Blätter am Baume
Mit leisem Säuseln darein,
Die Vöglein flüstern im Traume;
Schlafe, süß Liebchen mein!
Und leis‘ durch des Zimmers Räume
Schweben die Engelein
Und weben dir selige Träume;
Schlafe, süß Liebchen mein!
Johann Meyer