Stimme der Nacht
Die stillen, schlafenden Felder,
Darüber der Atem geht
Der Nacht, und die schwarzen Wälder,
Die schweigenden, schwarzen Wälder,
Darüber der Vollmond steht –
Was soll ich bei euch sitzen
Und fühlen mich doch allein,
Indes durch alle Ritzen
Ein Locken flüstert herein.
O laßt mich gehn und lauschen,
Wo die Nacht ihr Wesen treibt,
Ich hör‘ eine Quelle rauschen,
Die euch verschlossen bleibt,
Einen Vogel hör‘ ich singen,
Leise aus seinem Traum,
Der würde vor euch sich schwingen
Erschreckt von Baum zu Baum,
Und Sterne seh ich gehen
Hoch oben über der Welt,
Die eure Augen nicht sehen,
Darein ihr Licht nicht fällt.
Gustav Falke