Wanderszene
Es geht ein Mann mit raschem Schritt –
Nun freilich geht sein Schatten mit –
Er geht durch Dickicht, Feld und Korn
Und all sein Streben ist nach vorn.
Ein Strom will hemmen seinen Mut,
Er stürzt hinein und teilt die Flut;
Am andern Ufer steigt er auf,
Setzt fort den unbezwungnen Lauf.
Nun an der Klippe angelangt,
Holt weit er aus, daß jeden bangt;
Ein Sprung – und sicher, unverletzt,
Hat er den Abgrund übersetzt.
Was andern schwer, ist ihm ein Spiel,
Als Sieger steht er schon am Ziel;
Nur hat er keinen Weg gebahnt,
Der Mann mich an Beethoven mahnt.
Franz Grillparzer