Kampf und Frieden
Ein viertelhundert Jahre Kampf
Ohn‘ Säbelhieb, ohn‘ Pulverdampf,
Ohn‘ Sieg und ohne Kriegsgeschrei,
Kein Johanniter war dabei;
Und Schlachten gab es doch so heiß,
Davon die Welt nicht eine weiß,
Wie groß gewesen oft die Not,
Das weiß nur Gott.
Zerrissen bis zur Seele Grund,
An Händ‘ und Füßen todeswund,
Zerstampft von harter Füße Tritt,
Wie ich geduldet, wie ich litt;
Wie ich geächzt, geweint, gestöhnet,
Wenn mich der böse Feind verhöhnt!
Wie bitter traf solch herber Spott,
Das weiß nur Gott.
Der Abend naht, die Luft weht kühl,
Und schwächer wird des Kampf’s Gewühl,
Zuweilen nur ein Seufzen quillt
Vom blassen Mund, – das Blut gestillt –
Dahin sinkt alles bitt’re Weh,
Ein Stern grüßt sanft aus lichter Höh,
Der Frieden kommt – nun keine Not –
Von meinem Gott.