Die wilde Rose
Da droben auf einsamer Höhe
Die wilde Rose blüht.
Und wer sie von Ferne gesehen,
in heißer Sehnsucht erglüht.
Zu ihr über Felsen und Klüfte
ein kühner Jäger klimmt
Schon ist er in nächster Nähe-
Das Auge in Thränen ihm schwimmt.
Er will sie erfassen und pflücken
da strauchelt jäh sein Fuß,
des Abgrunds finstere Tiefe
Empfängt ihn mit kaltem Kuß.
Dort droben auf einsamer Höhe
Die wilde Rose blüht.
Und wer sie von Ferne gesehen
in heißer Sehnsucht erglüht.
Luise Aston (1814-1871)