Weihnachten (Weihnachtsgedicht von Hans Harress)
Ein Mitmensch kam schier um vor Stress,
Schuld daran war das Weihnachtsfest.
Ein jeder will Geschenke haben,
verwöhnt soll werden jeder Magen.
Es kommen auch, laut tönt sein Fluch,
die Schwiegereltern zu Besuch.
Dann muss ein Tannenbaum noch her,
er schimpfte laut, der Baum war schwer.
Wie jedes Jahr gab’s großen Streit,
zum Schmücken war kein Mensch bereit.
Legt sich mit Frau und Kindern an,
weil unzufrieden jedermann.
O Gott, fast hätte er’s vergessen,
es fehlte noch die Gans zum Essen.
Dann stellt er fest, auch Wein war aus,
noch einmal rast er aus dem Haus.
Sein Pech, denn er fuhr viel zu schnell,
ein Radar blitzt ihn auf der Stell‘.
Der Vollbremsung prompt folgt ein Knall,
die Weinflaschen zerbarsten all.
Als endlich alles fertig war,
erholt er sich an seiner Bar,
ertränkt den Stress mit Schnaps und Bier,
verschläft den Feiertag bis vier.
Und als es wieder Abend ist,
merkt er, dass niemand ihn vermisst.
Da hört man seinen lauten Schwur:
Im nächsten Jahr fahr ich zur Kur!