Sohneswunsch
Ein Mitmensch schrie ganz laut: Hurrah
als Babs ihm sagt, er würd‘ Papa,
sofort erzählt er’s allenthalben
und stolz kassiert er Beifallsalven,
nun erst kam er als Mann sich vor,
ein Mann ohn‘ Erbe ist ein Tor!
Sein Sohn, der wird Karl Gustav heißen,
mit ihm will er die Welt bereisen,
ihm alles zeigen, nah und fern
und machen ihn zu einem Herrn,
der später den Betrieb wird führen,
die Produktion von Fenster, Türen.
Vor lauter Stolz und Freude auch,
da tätigt er nun Kauf um Kauf.
Als erstes eine Eisenbahn,
dann kamen Fuß- und Handball dran,
ein Schachspiel auch und Boxhandschuhe
und ein Computer für die Schule.
Ein Zimmer voll kauft er noch ein,
sein Sohn, der sollte glücklich sein.
Im neunten Monat war’s soweit,
für die Geburt war man bereit.
Er drückt nervös im Krankenhaus
die zwölfte Zigarette aus,
als endlich kam der Arzt zu ihm
und sagte leis‘, es sei nicht schlimm,
denn Zwillinge, die gäb‘ es oft,
wenn manches Mal auch unverhofft,
doch seine Mädchen wär’n entzückend, …
das konnt‘ den Vater nicht beglücken,
denn er wollt‘ einen Sohn nur haben,
warum nur Frauen stets versagen …?!