Der Sommerabend
Licht ists noch am Abend-Himmelsrande
Von der Sonne sanftem Scheideblick;
Und im holden, rosigen Gewande
Glänzt uns noch ihr letzter Strahl zurück.
O des schönsten Sommerabendskühle
Wandelt sanft durch Wiesen, Flur und Hain;
Und voll süßer, zärtlicher Gefühle
Denk‘ ich jetzt, du Vielgeliebte! dein.
Denke dein, hier, wo im Abendhauche
Sich das Herz zu reiner Lust erhebt,
Süßer Duft vom Sommerblumenstrauche
Um des Nachtwind sanftem Flügel schwebt.
O vielleicht, von Hochgefühl durchdrungen,
Trinkst auch du jetzt Wonne der Natur;
Und, umhüllt mit Abenddämmerungen
Blumenduft auf einer stillen Flur.
Siehst einmal, entflohn dem Stadtgetümmel,
Wo so oft die stillern Freuden fliehn,
Schöner unter Gottes freiem Himmel
Um dich her des Lebens Anmuth blühn.
Oft schon folgt‘ im Geist ich dir zur Quelle,
Die dort warm und segenbringend fließt,
Wo Gesundheit sich mit jeder Welle
Stärkend in die kranken Nerven gießt.
O genieße, Freundin! ganz das Glücke,
Welches dir der warme Quell verspricht;
Komm gesund zu deiner Stadt zurücke;
Lebe glücklich, und – Vergiß mein nicht!
O des schönsten Sommerabendskühle
Wandelt sanft durch Wiesen, Flur und Hain;
Und voll süßer, zärtlicher Gefühle
Denk‘ ich jetzt, du Vielgeliebte! dein
Denke dein, hier, wo im Abendhauche
Sich das Herz zu reiner Lust erhebt,
Süßer Duft vom Sommerblumenstrauche
Um des Nachtwind sanftem Flügel schwebt.
O vielleicht, von Hochgefühl durchdrungen,
Trinkst auch du jetzt Wonne der Natur;
Und, umhüllt mit Abenddämmerungen
Blumenduft auf einer stillen Flur.
Siehst einmal, entflohn dem Stadtgetümmel,
Wo so oft die stillern Freuden fliehn,
Schöner unter Gottes freiem Himmel
Um dich her des Lebens Anmuth blühn.
Oft schon folgt‘ im Geist ich dir zur Quelle,
Die dort warm und segenbringend fließt,
Wo Gesundheit sich mit jeder Welle
Stärkend in die kranken Nerven gießt.
O genieße, Freundin! ganz das Glücke,
Welches dir der warme Quell verspricht;
Komm gesund zu deiner Stadt zurücke;
Lebe glücklich, und – Vergiß mein nicht!
Juliane Schubert (1776-1864)